Die Michelangelo Foundation for Creativity and Craftsmanship weitet ihr Sommerschulprogramm auf sieben Länder aus

Als internationale Bildungsinitiative, die ausgewählten jungen Kunsthandwerkern und Designern die Teilnahme an intensiven Kurzkursen ermöglicht, die von Mitgliedern des Netzwerks der Michelangelo Stiftung veranstaltet werden, dehnt das Sommerschulprogramm seine Präsenz in diesem Jahr auf sieben Länder aus: Österreich, Frankreich, Italien, Lettland, Marokko, Portugal und Spanien.

Mehr als 100 internationale Teilnehmer aus sieben Ländern nehmen am diesjährigen Sommerschulprogramm teil
Sieben kurze Intensivkurse geben den Schülern die Möglichkeit, ein lokales Handwerk kennenzulernen
Die Teilnehmer lernen eine Reihe von Fertigkeiten, vom japanischen Schreinerhandwerk bis zum Korbflechten mit digitaler Fertigung
Die Stiftung veranstaltet ihre erste Sommerschule in Afrika mit einem Kurs über marokkanische Kachelherstellung
Junge Geigenbauer werden an einem Meisterkurs zum Thema Restaurierung antiker Geigen in Cremona teilnehmen, der von der Universität Pavia unter der Schirmherrschaft der Michelangelo-Stiftung organisiert wird. Der Kurs findet vom 5. bis 8. Juli 2022 statt.

Allgemein bieten die Sommerschulen den Teilnehmern die einmalige Gelegenheit, neue handwerkliche Fertigkeiten zu erlernen, ihr Wissen mit Studienkollegen, erfahrenen Kunsthandwerkern und Designern auszutauschen und gemeinsam originelle Werke zu schaffen. Das Programm zielt darauf ab, überlieferte Techniken an Studenten weiterzugeben, die sie dann auf zeitgemäße Weise und im zeitgemäßen Kontext anwenden und so dazu beitragen, das traditionelle Know-how zu bewahren.

Das Sommerprogramm beginnt im Juni in Kastilien-La Mancha, Spanien, wo fünfzehn Teilnehmer traditionelle Talavera-Keramiktechniken aus der Region Toledo in Verbindung mit der lokalen Gastronomie erforschen werden. Die Teilnehmer werden mit Handwerksmeistern und Köchen zusammenarbeiten, um Keramikgeschirr für lokale gastronomische Köstlichkeiten zu kreieren. Der mit dem Botschafter des Homo Faber Guides Tomás Alía organisierte und von der Contemporanea de Artes y Oficios, Gemeinde Castilla-La Mancha, kofinanzierte Kurs umfasst ein ergänzendes Programm mit Vorlesungen von Universitätsprofessoren über Handel, Design, Marketing und Technologie sowie Besuche von Keramikwerkstätten und gastronomischen Einrichtungen.

Zwölf Studenten werden sich im Juni in der Domaine de Boisbuchet im Südwesten Frankreichs für eine Einführung in das japanische Schreinerhandwerk treffen. Im Laufe der 10 Tage arbeiten sie sowohl einzeln als auch gemeinsam mit traditionellen Holzbearbeitungswerkzeugen. In der französischen Natur haben die Teilnehmer unter der Leitung des Tischlermeisters Takami Kawai und des Designers Wataru Kumanu die Möglichkeit, tief in diese alte Handwerkskunst und nachhaltige Bauweise einzutauchen und traditionelle Techniken in einem modernen Umfeld anzuwenden. Der in Zusammenarbeit mit der Domaine de Boisbuchet ausgearbeitete Kurs findet zeitgleich mit dem Bau eines traditionellen arabischen Taubenturms aus Lehm statt, so dass ein interessanter Austausch zwischen allen Teilnehmern möglich ist.

Im August werden Studenten an der Universität von Évora zusammenkommen, um herauszufinden, wie digitale Designwerkzeuge in Verbindung mit traditionellen Korbflechttechniken eingesetzt werden können, um eine einziehbare Beschattungsstruktur zu bauen. Der kollaborative Kreativprozess wird die Studenten dazu anleiten, eine Konstruktion zu entwerfen und zu bauen, die sowohl Hightech als auch traditionelles ökologisches Wissen (Lo-TEK) vereint. Organisiert von Passa Ao Futuro und Dosta Tec in Zusammenarbeit mit _ARTERIA_LAB und der Kunsthochschule der Universität von Évora. Dieses Programm wird von Magallanes_ICC - Interrreg Portugal - Spanien kofinanziert.

Im Laufe desselben Monats bringen sechzehn Studenten in Ligatne, Lettland, ihre kreativen Talente zusammen, um die Schnittmenge zwischen Wissenschaft und Technologie mit dem Handwerk für Möbeldesign zu erforschen. Die Teilnehmer werden sich auf die traditionellen Handwerkstechniken des Schmiedens, des Grünholzschnitzens und des Birkenrindenwebens konzentrieren und die von renommierten lokalen Künstlern vermittelten Fertigkeiten sowie neue Technologien nutzen, um eines der wichtigsten Möbelstücke - den Stuhl - innovativ zu gestalten. Der Kurs wird auch von international anerkannten Designern und Künstlern unterstützt, die als Tutoren und Dozenten auftreten.

In St. Pölten, Österreich, werden sich im September fünfzehn Studenten treffen, um unter der Leitung des Designers Daniel Zeisner, Leiter des Lehrgangs für Produktdesign an der New Design University, lokale Steinmetztechniken zu entdecken. In Zusammenarbeit mit lokalen Steinmetzbetrieben erforschen die Teilnehmer, wie Stein auf unerwartete und innovative Weise verwendet werden kann, indem traditionelle Steinmetztechniken mit modernster Technologie kombiniert werden. Der Kurs wird von der New Design University, der Steinmetzinnung und der österreichischen Wirtschaftskammer unterstützt.

Zum ersten Mal wird im September in Tétouan, Marokko, eine Sommerschule stattfinden, die den Beginn der internationalen Präsenz der Initiative markiert. Fünfzehn sorgfältig ausgewählte Teilnehmer werden die Kunst des Zellige, einer traditionellen marokkanischen Mosaikfliesentechnik, entdecken können. Durch einen kollaborativen Ansatz und eine zeitgemäße Designvision werden die Studenten das uralte lokale Handwerk neu erforschen und neu gestalten. Der Kurs wird in Zusammenarbeit mit dem Institut National des Beaux-Arts in Tétouan organisiert.

Kursdaten:

bis 20. Juni, Keramik und Gastronomie, Castilla-La-Mancha, Spanien
bis 8. Juli, Restaurierung antiker Musikinstrumente, Italien
Juni - 2. Juli, Japanisches Schreinerhandwerk auf der Domaine de Boisbuchet, Frankreich
bis 13. August, Digitale Fertigung an der Universität Évora, Portugal
bis 28. August, Philosophie des Stuhls in Ligatne, Lettland
bis 16. September, Steingestaltung in St. Pölten, Österreich
bis 24. September, Die Kunst des Zellige in Tétouan, Marokko

Weitere Informationen finden Sie unter michelangelofoundation.org

Notes for editors

The Michelangelo Foundation for Creativity and Craftsmanship is a non-profit institution based in Geneva which champions contemporary craftspeople worldwide with the aim of promoting a more human, inclusive and sustainable future. The foundation seeks to highlight the connections between craft and the wider arts and the design world. Its mission is to both celebrate and preserve craftsmanship and its diversity of makers, materials and techniques, by increasing craft’s everyday recognition and its viability as a professional path for the next generations. From engaging educational programmes such as the Summer School to its signature digital project the Homo Faber Guide and international exhibition the Homo Faber Event, the foundation is fostering a cultural movement centred on master artisans and rising stars.

michelangelofoundation.org

homofaber.com

Contemporanea de Artes y Oficios (CAO) is an association that promotes both traditional and contemporary Spanish crafts. They seek to protect Spanish craftsmanship, and use it to foster the development of culture, history and art and boost its economic benefits on the environment and tourism industry. Their main targets are to ensure an environment in which Spanish craftspeople can thrive and to aid them in having further commercial reach in Spain and internationally. The CAO collaborates with similar institutions to ideate best practices; they assist with the development of commercial platforms for craftspeople; they organise seminars, forums and talks. Beyond this, they use media for widespread visibility for arts and crafts; they launch programmes that promote crafts and engage in research projects. Their collective expertise enables them to provide consulting services to artisans and ateliers. forodeartesyoficios.com

Castilla–La Mancha is an autonomous community of Spain comprising the provinces of Albacete, Ciudad Real, Cuenca, Guadalajara and Toledo, it was created in 1982. The government headquarters are in Toledo. Artesanía de Castilla-La Mancha has launched various initiatives with the aim of highlighting how essential it is today to generate synergies between the world of design and craftsmanship, to achieve artisan mastery as a technique for recovering tradition, a reflection of the culture, the people, the geography and the soul of Castilla-La Mancha, and thus projecting it exponentially beyond our region. castillalamancha.es

The Domaine de Boisbuchet is an international centre for research and education on sustainably innovative design and architecture. Founded in 1986 by Alexander von Vegesack, it is located in the Southwest of France on 150 hectares of protected nature, namely forest, pasture, a river, a small lake, and an unpolluted fauna and flora. Boisbuchet's core activity are workshops for professionals and students in all kinds of applied arts – from craft to industrial design and engineering, from photography to scenography and curating, and from food to fashion and architecture. Internationally renowned pioneers in their fields direct these workshops offering practical experiences in all aspects of the creative process. Likewise, creative residencies can be realized in Boisbuchet. Boisbuchet is run by a team of cultural entrepreneurs, architects, and designers and gathers participants, visitors, and partners from all over the world. boisbuchet.org

Passa Ao Futuro founded in 2016 by Astrid Suzano and Fatima Durkee, is a cultural initiative non-profit association that seeks out craftspeople in Portugal working with traditional techniques. It strives to support these communities and people through the documentation and preservation of their tacit knowledge, the development of case specific social, environmental and economic sustainability programmes, with a focus on the celebration and passing on of skills. The association activates this network through several initiatives including residencies, summer schools, exhibitions, social innovation and sustainability training. It supports the crafts as a catalyst for a regenerative future. passaaofuturo.com

Founded in 2016 in Riga (Latvia), MAD Design Summer School offers an alternative approach to design and art education. At MAD’s base lies a unique creative environment, shaped by bringing designers, artists, craftspeople and scientists together under one roof. It encourages creative development with this setting, by promoting dialogue, discovery and self-assessment. Its programme combines both new and traditional methods - fusing design, art, technology, science and craftsmanship – to allow true creative thinking to take place. By working with raw materials, young creatives are simultaneously guided towards a more sustainable manufacturing mindset. They are aided by talented local craftspeople in a programme to pass on savoir-faire. By preserving and passing on their knowledge, they aim to inspire tomorrow's designers in their journeys to create innovative and meaningful products. designsummerschool.com/

The New Design University St. Pölten (NDU) was founded by the Lower Austrian Chamber of Commerce and its Business Development Institute in 2004. As an international destination for quality education in the fields of design, technology and business, the NDU trains creative thinkers who advance social change and explore tomorrow’s work and design practice today. The New Design University is a young, future-oriented private university. Its distinguishing feature is the high degree of personal tuition; also, the university attaches much importance to combining theory with creative practice. The university is committed to offering the best possible career advantages to its approximately 600 students. The NDU is fond of blazing its own trail and is always on the lookout for creative thinkers willing to take untrodden paths. ndu.ac.at/en

The Institut National des Beaux-Arts de Tétouan (INBA) in Morocco is an institution of higher education in the field of art, under the authority of the Ministry of Culture. It trains creative young people in the various fields of visual arts. Its vocation is to stimulate the development of new talents and train creative personalities (artists, designers, comic book authors, animated films, etc.) who can follow singular paths within a wide spectrum of disciplines in the world of visual arts (modern and contemporary). A multidisciplinary team of research professors, artists, architects and experienced professionals ensure the theoretical, artistic and technical training and structure for the students.

The University of Pavia is the most ancient athenaeum of Lombardy and one of the most oldest of Europe, being established in 1361. Today, it counts more than 25.000 students for the 17 departments of its branches, one in Pavia and the other one in Cremona, and takes part in international projects in networks with the most prestigious colleges of the world and promotes interdisciplinary research. The current Department of Musicology and Cultural Heritage is based in Cremona and it offers bachelor’s and master’s degrees in Musicology, Science of literary text and cultural heritage, as well as a PhD programme. The International School of Violin Making is partnered with the University of Pavia’s musicology department.

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